2019 war ein spannendes und durchwachsenes Börsenjahr. Der Brexit, der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie eine aggressive Leitzinspolitik haben den Finanzmarkt arg strapaziert.
Doch trotz dieser Faktoren, erreichte vor allem der nordamerikanische Finanzmarkt neue Rekorde. Auch der europäische Markt brauchte sich nicht zu verstecken. Doch wie geht es 2020 weiter?
Ein Blick auf die Zentralbanken
Einer der größten Einflussfaktoren auf die weltweiten Finanzmärkte sind die Zentralbanken. Um eine Rezession zu verhindern, hat nicht nur die Europäische Zentralbank in den letzten Jahren immer weiter den Leitzins gesenkt um Verbrauchern die Optionen für kostengünstige Kredite bieten.
- In der Theorie sorgt das für neues Kapital, welches dem Konsum dient und dadurch die Wirtschaft ankurbelt. Die aktuell herrschende Hausse bei S&P500 und DAX auf dem deutschen Finanzmarkt dürfte daher erst einmal weitergehen.
- In den USA wirft die US Federal Reserve gerade allerdings eine wahre Gelddruckmaschine in Gang. Wenn es dadurch gelingt, die US-Wirtschaft weiter anzukurbeln, würden die Zinsen für längerfristige US-Anleihen deutlich steigen.
Value-Aktien oder Zykliker?
In der aktuellen Situation würden Investoren traditionell auf Value-Aktien und Zykliker setzen.
Value-Aktien sind niedrig bewertete Aktien, gemessen an Kurs-Gewinn-Verhältnis(KGV), Dividendenrendite oder Kurs-Buchwert-Verhältnis(KBV). Zykliker sind Unternehmen, deren Kerngeschäft stark konjunkturabhängig sind, beispielsweise die Automobilindustrie oder High-Tech-Firmen.
Oder doch lieber Growth-Aktien?
Sollten die Zinsen für zukünftige US-Anleihen entgegen des Wirkens der US Federal Reserve jedoch sinken, wäre das jedoch für die US-Wirtschaft ein herber Dämpfer.
Eine massive Wachstumsbremse wäre für Anleger und Investoren ein klares Signal, weiterhin auf Growth-Aktien und deutlich defensivere Werte zu setzen.
Growth-Aktien sind Unternehmensanteile aus wachstumsstarken Branchen, gemessen am Umsatz- und Ertragswachstum.
- Hier kann man fast treffsicher auf Namen wie Apple, Microsoft oder Alphabet zurückgreifen, die wohl unabhängig der Entwicklung einmal mehr bei Investoren hoch im Kurs stehen dürften. Defensive Aktien gehören zu Firmen aus konjunkturunabhängigen Branchen, beispielsweise Telekomunikation oder Kosumgüterherstellung.
Marktbetrachtung als zentraler Faktor
Egal wie die Investment Entscheidung ausfällt, sollte man auf jeden Fall die Entwicklungen am US-Finanzmarkt weiterhin stets im Blick behalten. Ebenso kann es nicht schaden, den großen Investoren einmal auf die Finger zu schauen. Dabei kristallisieren sich einige interessante Unternehmen heraus.
- 1) Microsoft
Nachdem im vergangenen Quartal ein Umsatzplus von etwa 14% die Zahlen dominierte, dürften auch im kommenden Jahr die Zahlen weiter erfolgsversprechend aussehen. Der Umstieg von Windows 7 auf Windows 10 und der Boom des Cloud-Geschäfts dürften gute Faktoren sein. - 2) Amazon
Auch Amazon bekommt das Geschäft mit der Cloud zu spüren und profitiert von guten Zahlen- Zwar dämpfen kurzfristig hohe Investitionen den Kurs, der zeitweise fast das Jahrestief erreichte. Langfristig dürfte sich das gute US-Geschäft jedoch bemerkbar machen. - 3) Daimler
Der deutsche Automobilriese bekommt zwar derzeit schwachen internationalen Automobilmarkt zu spüren, fährt jedoch mit der Nutzfahrzeugsparte weiter Gewinne ein. Außerdem treten die Stuttgarter weiter massiv auf die Kostenbremse. Durch Stellenabbau im fünfstelligen Bereich soll die aktuell sinkende Marge bei Mercedes-Benz bis 2022 wieder steigen. Aktuell gehört Daimler aufgrund seines KGV zu den am niedrigsten bewerteten DAX-Titeln und dürfte daher von einigem Interesse für Anleger sein.
Wichtig: Dies sind nur unsere aktuellen Einschätzungen zum Thema „Aktie Kaufempfehlung 2020“. Sie handeln auf eigenes Risiko und sollten sich selbst umfassend informieren, bevor Sie Aktien kaufen.